FRoSTA…ist für alle da - aber wie?

Jede:r kennt ihn, jede:r kann ihn mitsingen, den Slogan “FRoSTa ist für alle da”. Mit diesem Slogan ist FRoSTA prädestiniert für die New Mittelstand Economy. Und Felix Ahlers, Nachfolger 2. Generation und Vorstandsvorsitzender FRoSTA AG, dafür, ein New Mittelständler zu sein. Zugleich ist der Slogan ein Qualitätsversprechen. Wie Felix dieses langfristig einhalten will, hat er uns in einem Interview erzählt. Dieses haben wir euch hier als kleine “Geschichte” zusammengefasst und als Videoversion zusammengeschnitten.

New Mittelstand Geschichte:

Keine Zusatzstoffe. Die traditionelle Kochkunst ist unser Vorbild. Und das versuchen wir zu verteidigen. Denn das ist sowohl für die Menschen und natürlich auch für die Umwelt der beste Weg.

Was kurzfristig als Desaster betitelt wurde, erwies sich mittelfristig als genialer Schachzug: die Einführung des Reinheitsgebotes. Hauptverantwortlicher war Felix Ahlers, heutiger CEO bei FRoSTA. Das Reinheitsgebot sagt aus, dass keine Zusatzstoffe, etwa Geschmacksverstärker, oder künstliche Zutaten, darunter Farbstoffe oder chemische Aromen, in den Gerichten enthalten sind. Sie setzen seither ausschließlich auf natürliche Zutaten. Ahlers, der selber gelernter Koch ist, zieht hierfür die traditionelle Kochkunst heran, wenngleich künstliche Zusätze durch technische Innovationen massenhaft produziert werden könnten. Schließlich kann sich der Körper nicht an die künstlichen Zusätze gewöhnen. Schon gar nicht auf die Schnelle. Darüber hinaus haben sich die heutigen Essgewohnheiten über Generationen, gar über Jahrtausende entwickelt. Umgekehrt bedeutet dies keineswegs, mit veralteten Produkten und Herstellungsverfahren zu arbeiten. Ahlers Worten zur Folge war FRoSTA bereit, alles radikal über den Haufen zu werfen. Denn um sich mit einer derartig nachhaltigen Philosophie auf dem Markt durchzusetzen, bedarf es eine ganzheitliche Transformation. Damit wollen sie einen Teil ihrer Tradition bewahren, aber gleichzeitig den Zeitgeist prägen.

Felix Ahlers

CEO, FRoSTA AG

Familienunternehmer der zweiten Generation

Wir brauchen Gerichte, die auch ohne viel Fleisch sehr gut schmecken. Das wollen wir auch möglich machen.

Eine bedeutsame Herausforderung FRoSTAs ist es, leckere Gerichte ohne Fleisch zuzubereiten. Schließlich ernähren immer mehr Menschen sich vegetarisch oder vegan. In dem Kontext erinnert Ahlers daran, dass sich dies vor allem in den letzten 50 Jahren entwickelt habe. Vor 100 Jahren aßen die Menschen noch vergleichsweise wenig Fleisch. Den heutigen, “absurd hohen Fleischverbrauch” ersetzt FRoSTA durch einen Fleischersatz aus Erbsen und Bohnen. Die Prämisse lautet hierbei: Die Gerichte sollen gut schmecken, gesund sein und wegen des geringeren Fleischverbrauchs auch umweltschonender.

Viele versuchen Fleisch genau zu kopieren. Wir glauben, das ist fundamental falsch.

Felix Ahlers ist überzeugt davon: Wenn Unternehmen Fleisch darüber hinaus ersetzen wollen, dann muss der Fleischersatz auch ähnliche Nährstoffe beinhalten. Die bereits angeführten technischen Innovationen, durch die künstliche Zusätze massenweise hergestellt werden, ermöglichen ebenfalls die Herstellung von künstlichen Aromen. Laut Ahlers können 2500 künstliche Aromen zwar den natürlichen Fleisch- und Fischgeschmack imitieren, allerdings täuschen die Konsument:innen mit diesen gleichzeitig ihren Körper. Denn die Zubereitung mit künstlichen Aromen führt zu einer Überaromatisierung, an die sich der menschliche Körper sukzessive gewöhnt. Natürliche Aromen schmecken nicht mehr; die Gerichte sind nicht mehr naturbelassen und dadurch ungesund. Aus diesem Grund will FRoSTA diese Produkte mit natürlichen Zutaten ersetzen, die ähnlich schmecken und die ähnlichen Nährstoffe liefern. Dazu entwickeln sie stetig neue Ideen.

Ein Beispiel aus dem Interview sind Fischstäbchen ohne Fischanteil. So soll der fischfreie Ersatz die gleichen Nährstoffe enthalten und auch den Kindern schmecken, die Fischstäbchen bereits geschmacklich kennen. Die Idee: Die in Fisch enthaltene Omega 3 Fettsäure wird mit Leinöl geliefert, die Proteine stammen von Erbsen und Bohnen. Außerdem erhalten die fischfreien Fischstäbchen dank der Schwarzwurzel eine vergleichbare Struktur. Darüber hinaus denkt Ahlers schon jetzt an zukünftige Generationen, die womöglich gänzlich mit fischfreien Fischstäbchen aufwachsen und daher gar keine Ersatzprodukte nach unserem derzeitigen Verständnis mehr brauchen.

Gerechtigkeit zwischen den Mitarbeitern in der Produktion und denen im Büro herstellen - das ist schon eine Kunst!

Ein weiterer Qualitätsnachweis für FRoSTA ist die Transparenz: Für sie ist es selbstverständlich, auf ihren Papierverpackungen auch den Ursprung der Zutaten aufzuführen. Dazu implementierte das Familienunternehmen automatisierte Verfahren auf Basis digitalisierter Arbeitsprozesse. Dies ist jedoch ein vergleichsweise kleiner Bereich eines ganzheitlichen Digitalisierungsprozesses.

Ein weitaus tiefergehender Bereich widmet sich dem Thema New Work - für FRoSTA eine Mammutaufgabe. Denn 80 % der Mitarbeiter arbeiten in der Produktion, 20 % im Büro. Dadurch würden nur die Büromitarbeiter:innen etwa von der Entwicklung hin zum Homeoffice respektive Remote-Work profitieren. Die Produktionsmitarbeiter:innen haben dagegen keine Wahl. Sie müssen die Maschinen vor Ort bedienen. Zwar sei es theoretisch denkbar, die Maschinen perspektivisch auch ortsungebunden per Mausklick zu bedienen. In der Praxis reden wir hier allerdings von etwa 30 Jahren, in denen dies erst umgesetzt werden könne. Folglich kann vorerst keine einheitliche Lösung gefunden werden. Eine solche Lösung ist Ahlers jedoch überaus wichtig. Alles andere sei ungerecht. Zumal er anmerkt, dass Maschinen tendenziell auch einen Teil der Produktionsmitarbeiter:innen bei FRoSTA ersetzen könnten, sobald sie ausgereift genug sind. 

Wir haben keine automatisierten Verfahren, aber es hat auch etwas mit der Haltung zu tun, dass alle Türen offen stehen und man immer bereit ist, sich mit neuen Ideen zu konfrontieren.

Ganz gleich ob Büromitarbeiter:in oder Produktionsmitarbeiter:in - bei FRoSTA kann sich jede:r beteiligen. Sowohl juristisch, als auch inhaltlich. Die Rechtsform einer Aktiengesellschaft bringt FRoSTA gleich zwei Vorteile: Sie können sich am Markt messen und Mitarbeiter:innen können mittels Aktienkauf zu Miteigentümer:innen werden. Alle Mitarbeiter:innen dürfen jährlich eine bestimmte Anzahl von Aktien zum halben Preis erwerben. Zudem betont Ahlers, dass alle Mitarbeiter:innen ihre Ideen einbringen können. Ganz ohne automatisierte Verfahren. Denn bei FRoSTA gibt es etwas viel Bedeutenderes: eine entsprechende Haltung. Sinnbildlich hierfür ist der Umgang mit dem Thema Nachhaltigkeit.

Während ein Großteil der Unternehmen einen Nachhaltigkeitsbeauftrage:n einstellen, oder aber ganze Abteilungen einrichten, geht FRoSTa einen anderen Weg. Sie wollen die Verantwortung nicht auf eine Person oder eine Abteilung projizieren, sondern alle Mitarbeiter:innen in die Pflicht nehmen. Sie sollen Nachhaltigkeit bei jedem Denkprozess, bei jeder Entscheidungsfindung mitdenken. Auf diese Weise erdachte FRoSTA eine deutlich leichter recyclebare Verpackung aus Papier. Für FRoSTA hielt die Entwicklung ebenfalls eine wichtige Erkenntnis bereit: Bei derartigen Veränderungen müssen sie auch unbequeme Wege gehen, um das Richtige zu erreichen. Auch wenn manche Schwierigkeiten entstehen, mit denen sie vorher nicht einkalkuliert haben. Mit diesem Learning wollen sie die nächsten Schritte bewältigen: Derzeit schärft sich ihr Blick auf Solarzellen und Windräder, in die sie potenziell investieren wollen. Dieser Wille wird von ihrer Vision angetrieben. Sie wollen Produkte auf natürlicher Basis herstellen, aber trotzdem im großen Maße, umweltverträglich und gut schmeckend. Ihre Produkte wollen sie in den nächsten 10 Jahren auch international anbieten. FRoSTA ist eben für alle da - für die Konsument:innen, die Mitarbeiter:innen und die Umwelt.

New Mittelstand Shorts: